BeDo-NRW – Beobachtung und Dokumentation in Kitas: abgeschlossen

Titel

BeDo-NRW – Beobachtung und Dokumentation in Kindertageseinrichtungen in Nordrhein-Westfalen

Bearbeiter/-innen

Prof. Dr. Sonja Damen (Projektleitung)

Prof. Dr. Nadine Madeira Firmino

Prof. Dr. Kirsten Fuchs-Rechlin

Katrin Betz

Alessia Dehnen (geb. Smurra)

Laufzeit

06/2018 bis 05/2020

Kurzbeschreibung

In den Bildungsgrundsätzen NRW sind alltagsintegrierte und wahrnehmende Beobachtung und Dokumentation als unverzichtbare Grundlage für das pädagogische Handeln von Lehr- und Fachkräften aufgenommen. Dies geschieht vor dem Hintergrund der Annahme, dass Beobachtung und Dokumentation eine entscheidende Rolle für eine gelingende kontinuierliche Bildungsbegleitung und eine individuelle und stärkenorientierte Förderung der Kinder spielen. Beobachtung und Dokumentation in diesem Sinne dient also auch der Weiterentwicklung und Qualitätssicherung der pädagogischen Arbeit.Die Bildungsgrundsätze geben allerdings keine Hinweise darauf, mit welchen Verfahren die alltagsintegrierte und wahrnehmende Beobachtung und Dokumentation durchgeführt werden soll. In der Praxis bedeutet dies, dass sich die Fachkräfte in den Kitas sehr unterschiedlicher Verfahren und Instrumente zur Beobachtung und Dokumentation bedienen (freie bis hochgradig strukturierte Verfahren). Damit einher geht häufig eine Unsicherheit hinsichtlich der Auswahl, des zielgerichteten Einsatzes und der Handhabung der Verfahren. Besonders problematisch erscheint der Umstand, dass eine Vielzahl von Verfahren angewendet wird, deren wissenschaftliche Absicherung bislang ausgeblieben ist.Das Forschungsprojekt soll einen Beitrag dazu leisten, die Dokumentationsformen kindlicher Bildungs- und Entwicklungsprozesse in Nordrhein-Westfalen in systematischer Weise sichtbar zu machen. Dabei werden die Anwendungsprozesse der Verfahren und die daraus resultierenden Herausforderungen im pädagogischen Alltag untersucht. Die Fragen, inwieweit solche Arbeitsprozesse ökonomischer und nachhaltiger gestaltet werden können, sind ebenfalls Gegenstand der Untersuchung. Schließlich wird im Rahmen des Projektes das Ziel verfolgt einen Orientierungsleitfaden zu den Beobachtungs- und Dokumentationsaufgaben von kindlichen Bildungs- und Entwicklungsprozessen zu entwickeln und diesen mit einer Sammlung von Best-Practice-Beispielen anzureichern. Konkret werden folgende Forschungsfragen verfolgt:

Welche Instrumente zur Bildungs- und Entwicklungsdokumentation kommen in den Kindertageseinrichtungen in Nordrhein-Westfalen zum Einsatz? Welche Formen von Bildungs- und Entwicklungsdokumentationen werden erstellt?

Welche digitale Infrastruktur ist in den Kindertageseinrichtungen vorhanden? Werden digitale Beobachtungs- und Dokumentationsverfahren als Bereicherung betrachtet?

Wer entscheidet über die Auswahl der Instrumente? Wie wird die Anwendungsqualität gesichert? Wie lässt sich die Anwendung der Beobachtungs- und Dokumentationsaufgaben nachhaltig sichern?

Wie werden die Bildungs- und Entwicklungsprozesse im Übergang zur Grundschule mit Dokumentationen gestützt?

Welche pädagogischen Orientierungen stehen hinter dem Einsatz bestimmter Verfahren? Welche Zielsetzungen im Hinblick auf Fachkräfte, Kinder und Eltern werden dabei verfolgt?

Vor welche Herausforderungen werden die Fachkräfte bei der Anwendung spezifischer Beobachtungs- und Dokumentations-verfahren gestellt, d.h. welche förderlichen und hinderlichen Rahmenbedingungen flankieren diese Prozesse?

Welche Unterstützungsbedarfe haben die Fachkräfte, um Beobachtung und Dokumentation in den pädagogischen Alltag integrieren zu können?

Zur Beantwortung der Forschungsfragen wird ein zweistufiges Projektdesign umgesetzt. In einer ersten Phase werden Träger von Kindertageseinrichtungen zum Ist-Stand von Beobachtungs- und Dokumentationsverfahren befragt. Hierfür wird eine standardisierte Online-Befragung durchgeführt. In einer zweiten Phase werden zur Identifikation förderlicher und hinderlicher Bedingungen in der Beobachtungs- und Dokumentationspraxis Experteninterviews mit allen relevanten Akteuren aus dem System der Kindertageseinrichtungen geführt. Hierzu zählen insbesondere Vertreterinnen und Vertreter der Träger, der Fachberatung und der Kindertageseinrichtungen. Flankierend berät ein Projektbeirat mit Vertreterinnen und Vertretern der Spitzenverbände, der Landesjugendämter sowie aus der Fachpraxis, das Projektteam in allen Phasen der Projektdurchführung.

Fachliche Zuordnung

Cluster I: Professionalisierung

Mittelgeber/Förderer

Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen

Link
BeDo-NRW - Beobachtung und Dokumentation in Kitas | KiTa-Portal NRW
Veröffentlichungen

Damen, Sonja (2018). BeDo-NRW – Forschungsprojekt zu Beobachtung und Dokumentation. Bestandaufnahme in NRW. KiTa-aktuell NRW, 2018(11), 228-229.

BeDo-NRW – Beobachtung und Dokumentation in Kindertageseinrichtungen in Nordrhein-Westfalen Orientierungsleitfaden

BeDo-NRW – Beobachtung und Dokumentation in Kindertageseinrichtungen in Nordrhein-Westfalen Abschlussbericht – Kurzfassung

Kontakt

Prof. Dr. Sonja Damen

damen@fliedner-fachhochschule.de

 

Presse

Beobachtungen und Dokumentation in Kitas in Nordrhein-Westfalen – Ergebnisse zum Forschungsprojekt