Rezeption der Rahmenpläne für die Pflegeausbildung Fliedner Fachhochschule startet Forschungsprojekt im Auftrag des Bundesinstituts für Berufsbildung
Mit einer virtuellen Auftaktveranstaltung ist an der Fliedner Fachhochschule ein neues Forschungsprojekt im Bereich der Pflegepädagogik gestartet. Unter dem Titel „Rezeption der Rahmenpläne der Fachkommission nach § 53 PflBG“ soll im Auftrag des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) untersucht werden, wie an Pflegeschulen und in Einrichtungen der praktischen Ausbildung die neuen Rahmenpläne in Curricula und Ausbildungspläne umgesetzt werden.
Bei dem Auftakttreffen zwischen dem Auftrag gebenden Arbeitsbereich des BIBB 2.6 Pflegeberufe, Geschäftsstelle der Fachkommission nach dem Pflegeberufegesetz, dem Rektor der Fliedner Fachhochschule Prof. Dr. Dr. Ralf Evers und dem Forschungsteam der beteiligten Professorinnen wurden nun die Details zur Zusammenarbeit während der Projektlaufzeit geklärt.
Hintergrund des Forschungsprojekts sind die ausbildungsbezogenen Reformen in der Pflege. Seit dem 1. Januar 2020 ist die Pflegeausbildung generalistisch ausgerichtet. Das bedeutet, dass die Ausbildung auf die Pflege von Menschen aller Altersstufen in unterschiedlichen Settings und Institutionen vorbereiten soll. Zur nachhaltigen Umsetzung der neuen gesetzlichen Vorgaben wurden von einer vom Gesetzgeber eingesetzten Fachkommission aus Expertinnen und Experten empfehlende Rahmenpläne für die Ausbildung entwickelt. Diese bestehen aus Rahmenlehrplänen für den theoretischen und praktischen Unterricht an den Pflegeschulen und Rahmenausbildungsplänen für die praktische Ausbildung in den verschiedenen Ausbildungsorten. Diese dienen den Pflegeschulen als Orientierung für die Neuentwicklung von Curricula sowie den Trägern der praktischen Ausbildung bei der Entwicklung Ausbildungsplänen.
Die Rahmenpläne müssen regelmäßig hinsichtlich ihrer Aktualität überprüft werden. Bisher ist unerforscht, wie die gesetzlichen Reformen nach der Einführung von dem verantwortlichen Bildungspersonal an den Pflegeschulen und in der Pflegepraxis umgesetzt werden. Hier setzt die vom Bundesinstitut für Berufsbildung beauftragte Studie an und soll der Fachkommission Erkenntnisse zur Aktualisierung und Anpassung der Rahmenpläne bieten. “Wir freuen uns sehr, dass wir mit dem Projektentwurf die Auftraggebenden überzeugen konnten und den Zuschlag erhalten haben. Das Forschungsprojekt ist von großem Interesse für die Berufspädagogik und wir können hier umfangreiche Expertise einbringen.“ sagt Prof. Dr. Bärbel Wesselborg, Leitung des Masterstudiengangs Berufspädagogik.
In den folgenden Monaten wird das Forschungsteam in fünf Bundesländern das verantwortliche Bildungspersonal in der theoretischen und praktischen Ausbildung zur Rezeption der Rahmenpläne interviewen und die entsprechenden Dokumente analysieren. Die Ergebnisse werden der Fachkommission berichtet und dienen der Aktualisierung und Weiterentwicklung.
Weiterhin werden die Ergebnisse im nächsten Jahr in einem Expertenworkshop an der Fliedner Fachhochschule der Fachkommission sowie weiteren Multiplikatoren im Kontext der Umsetzung der Rahmenpläne und des neuen Pflegeberufegesetzes vorgestellt und diskutiert.
Das Projektteam besteht aus Professorinnen der Studiengänge Pflegepädagogik, Pädagogik für den Rettungsdienst, Berufspädagogik Pflege und Gesundheit sowie Versorgungsforschung und Management im Gesundheitswesen, Prof. Dr. Bärbel Wesselborg, Prof. Dr. Astrid Stephan, Prof. Dr. Silke Kuske, Prof. Dr. Regina Wiedemann und Prof. Dr. Gabriele Bartoszek.