Was tun? Handlungspraxis und -verantwortung in der Kulturellen Bildung Rückblick auf die Tagung an der Fliedner Fachhochschule
„Was tun?“ – unter dieser Frage stand die Jahrestagung des Netzwerks Forschung Kulturelle Bildung, die vom 15. bis 17. September 2021 an der Fliedner Fachhochschule stattfand. Die nur scheinbar banale Frage führte die Tagungsteilnehmer/-innen aus Hochschulen, Kultur- und Bildungseinrichtungen zu weitreichenden Überlegungen. Denn Kulturelle Bildung als Handlungspraxis zu verstehen und zu erforschen wirft viele weitere Fragen auf: Durch welche spezifischen Handlungen unterscheidet sich Kulturelle Bildung beispielsweise von Kunst oder von Lernen? Sollten Handlungen in der Kulturellen Bildung immer auf bestimmte Auswirkungen ausgerichtet sein? Wie lassen sich komplexe Handlungen zum Beispiel in einem Theaterprojekt sinnvoll erforschen?
Zudem war Handlungsverantwortung ein wichtiger Aspekt: Wer bestimmt, was Kultur ist? Welche Folgen hat Kulturelle Bildung? Wie ist Teilhabe für alle möglich? Hier wurden diskriminierungskritische und postkoloniale Perspektiven diskutiert.
Die Tagung umfasste einen Digitalteil und einen Präsenzteil an der Fliedner Fachhochschule Düsseldorf. So waren unterschiedliche Formen der Teilnahme und Beteiligung möglich. Eine Podiumsdiskussion in Zusammenarbeit mit Deutschlandfunk Kultur erweiterte das Publikum auch über die Tagung hinaus.
Einen besonderen Schwerpunkt legte die Tagung in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Frühkindliche Kulturelle Bildung auf die Allerkleinsten. Die Fliedner Fachhochschule leistet hier Pionierarbeit, unter anderem mit dem ersten Studiengang speziell für frühkindliche kulturelle Bildung: Kultur – Bildung – Teilhabe. Kunst & Pädagogik in der frühen Kindheit, M.A. Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft in Nordrhein-Westfalen, unterstrich dies auf der Tagung: „Da ist in Deutschland tatsächlich noch Luft nach oben. Wir sollten unseren Blick stark auf die Kulturelle Bildung im Vorschulalter richten.“
Die Bilanz der Tagung: Der Blick auf Kulturelle Bildung als Handlungspraxis und -verantwortung kann das Fach in Forschung und Praxis entscheidend voranbringen. Tagungsorganisator Professor Dr. Fabian Hofmann weist aber auch auf einen anderen Aspekt hin: „Die Tagung hat gezeigt, wie wichtig der wissenschaftliche Diskurs ist – die Begegnung mit vertrauten und mit neuen Personen und Positionen, der Austausch untereinander und das Ringen um zukunftsweisende Erkenntnisse. Dass das an der Fliedner Fachhochschule so intensiv stattgefunden hat, freut mich unheimlich.“
Podiumsdiskussion in der Mediathek von Deutschlandfunk Kultur: Kulturelle Bildung – Für jedes Kind die Tür weit öffnen (deutschlandfunkkultur.de)
Video-Tagungszusammenfassung demnächst auf der Tagungshomepage: Was tun? – Fliedner Fachhhochschule (fliedner-fachhochschule.de)
Tagungspublikation im Frühjahr auf dem Fachportal „Kulturelle Bildung online“: www.KuBi-online.de