Was macht die Qualität frühkindlicher kultureller Bildung aus?

Mit dieser Frage beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe des Netzwerks frühkindliche kulturelle Bildung. Denn die Kinderrechte umfassen auch den Weltzugang auf ästhetische Weise, das aktive Mitgestalten der Welt, die Teilhabe am kulturellen Miteinander. Damit dies auf fachlich angemessenem Niveau erfolgt, ist eine Verständigung über Qualität wichtig: Wie können wir sicherstellen, dass Kinder in Kitas, Kultureinrichtungen oder der offenen Kinder- und Jugendarbeit qualitativ hochwertige kulturelle Bildung erfahren?

Bei einem ersten Arbeitstreffen hierzu an der Fliedner Fachhochschule Düsseldorf kamen Fachleute aus Verbänden, Wissenschaft, Verwaltung, Kultureinrichtungen und Kitas zusammen. Sie setzten sich zunächst mit Wegen zur Qualität auseinander, und zwar ganz ästhetisch-praktisch: Mittels Spielfiguren und einer Holzeisenbahn konnten Antworten visualisiert werden. Organisiert wurde das Treffen von Stefan Wolf, Geschäftsführer der Peter-Gläsel-Stiftung, und Professor Dr. Fabian Hofmann, Studiengangsleiter des berufsbegleitenden Master-Studiengangs für frühkindliche Kulturelle Bildung an der Fliedner Fachhochschule Düsseldorf.

„Auch wir Erwachsenen sollten das Potenzial des Ästhetischen in unserem Leben ausschöpfen. Wenn man bei einem Arbeitstreffen mit ästhetischen Methoden bessere Ergebnisse erzielt als mit Diskussionen, dann sollte man sie nutzen. Indem wir unsere Überlegungen dreidimensional in Szene setzen konnten, wurden viele Zusammenhänge klarer.“ Zum Beispiel dass Qualität immer prozessorientiert betrachtet werden muss. Fixe Qualitätskriterien, so ein Ergebnis des Arbeitstreffens, sind daher als Bezugspunkte wichtig, können aber Qualität nicht sicherstellen. „Wichtig ist, dass alle Beteiligten sich auf den Weg machen, sich mit Qualitätskriterien auseinandersetzen, auch eigene Qualitätsmaßstäbe reflektieren, und sich mit allen anderen darüber austauschen. Und natürlich auch kindliche Vorstellungen von guter kultureller Bildung einbeziehen.“. Die Arbeitsgruppe wird nun Möglichkeiten entwickeln, solche Qualitätsentwicklungsprozesse strukturiert vorzunehmen. Es werden Beobachtungsinstrumente und Leitfragen entwickelt, mit denen die pädagogische Arbeit eingeschätzt werden kann – von Pädagog:innen selbst oder von Externen. Dazu wird ein nächstes Arbeitstreffen in Zusammenarbeit mit einer Kita und vor Ort organisiert. Interessierte, insbesondere Erzieher:innen und Künstler:innen, können gern der Arbeitsgruppe Qualität beitreten.

 

Als Ansprechpartner steht Ihnen sehr gerne Prof. Dr. Fabian Hofmann zur Verfügung: hofmann@fliedner-fachhochschule.de