Arbeitszeiten und Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der Sozialen Arbeit Ein quantitativer Vergleich mit Beschäftigten in frühkindlicher Bildung, Schule und Pflege
Prof. Dr. Yvonne Kahl, Professorin für Sozialraumorientierung in der Sozialen Arbeit an der Fliedner Fachhochschule und Prof. Dr. Jürgen Bauknecht, ehemaliger Professor der Sozialen Arbeit an der Fliedner Fachhochschule und heutiger Professor an der Hochschule Koblenz, freuen sich über die Veröffentlichung Ihrer neuen Studie. Darin haben sie gemeinsam die Arbeitszeiten und Vereinbarkeit von Familien von Berufen in der Sozialen Arbeit untersucht. Die Studie (20 000 Befragte) vergleicht in allen Analysen Sozialarbeiter:innen mit Erzieher:innen, Lehrer:innen, Pfleger:innen (Alten- und Krankenpflege) sowie den Beschäftigten anderer Berufe.
„Sozialarbeiter:innen berichten weniger Abend- und Nachtarbeit, weniger Samstags- und mehr Sonntagsarbeit als Beschäftigte anderer Berufe. Allerdings ist von Ihnen vergleichsweise viel Flexibilität gefordert (Bereitschaftsdienste, Rufbereitschaft, Arbeit auf Abruf). Sozialarbeiterinnen mit Kindern zeigen ein ähnliches Ausmaß beruflicher Abstriche durch die Kinder wie Frauen in anderen Berufen, unterscheiden sich aber von anderen Sozialberufen. Sozialarbeiter mit Kindern zeigen zwar vergleichsweise geringe berufliche Abstriche, jedoch stärkere private Abstriche. Es kann nicht festgestellt werden, dass die Vereinbarkeit in der Sozialen Arbeit besser wäre als in anderen Berufen. Zudem ist der Abstand bei den beruflichen Abstrichen zwischen Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern deutlich größer als bei anderen Berufen“, fasst Yvonne Kahl einige der Ergebnisse der Studie zusammen.
Die Studie ist hier (open access) verfügbar: Springer Nature Link und baut auf einer Studie aus dem Jahr 2023 zur psychischen und emotionalen Erschöpfung in der Sozialen Arbeit auf (open access article)