Am 18. November fand im Rathaus der Stadt Düsseldorf der Fachtag Pflegekräfteoffensive statt. Die Veranstaltung wurde durch das Amt für Soziales und das Gesundheitsamt organisiert und vom Ausschuss für Gesundheit und Soziales beauftragt. Zentrales Thema des Fachtages war der Fachkräftemangel in der Pflege und weiteren beteiligten Berufsgruppen wie der Krankenpflege, Altenpflege und Hebammenkunde.

Neben fachlichen Impulsvorträgen zur aktuellen Situation der Pflege, waren Expert:innen unterschiedlicher Professionen aus dem Gesundheitswesen zugegen, die an angeregten Diskussionen über denkbare regionale Initiativen zur Verbesserung der Situation in der Pflege teilnahmen.

Die neue Studiengangsleitung der Hebammenkunde an der Fliedner Fachhochschule Düsseldorf, Patricia Meckenstock, nahm als Expertin am Fachaustausch teil, in dem unter anderem die Problematik wohnortnaher ambulanter Versorgungsleistungen thematisiert  wurde.

Darüber hinaus benennt Patricia Meckenstock im Nachgespräch aber auch die Versorgungslage in Kliniken als einen der zentralen Engpässe.

„Die Versorgung der Frauen und ihrer Angehörigen durch Hebammenhilfe sicherzustellen, hat zu jeder Zeit höchste Priorität. Das bedeutet sowohl unter der Geburt als auch bereits während der Schwangerschaft und später im Wochenbett. Selbst in großen Städten wie Düsseldorf ist das bisher nicht gewährleistet. Auch die Kliniken sind von der geforderten eins zu eins Betreuung noch weit entfernt“, schildert die erfahrene Kreißsaalleitung und Studiengangsleiterin.

Im Rahmen der Veranstaltung tauschte die Expertenrunde zudem Vorschläge zur Attraktivitätssteigerung der Arbeit in der Pflege aus, wie beispielsweise durch verlässliche Arbeitszeitregelungen und zukunftsfähige Weiterbildungsangebote. Auch die Akademisierung von Pflegeberufen kann in diesem Zusammenhang eine bedeutende Rolle spielen. Mit dualen und berufsbegleitenden Studienformaten trägt die Fliedner Fachhochschule Düsseldorf zur Attraktivität der akademischen Ausbildung bei. Die Berufsausbildung zur Hebamme wurde zum 01. Januar 2020 über das Hebammenreformgesetz (HebRefG) akademisiert – ebenso lange führt die Fliedner Fachhochschule den Studiengang.

„Im dualen Studium der Hebammenkunde erlangen die Studierenden theoretisches Wissen an der Fachhochschule und erhalten zudem eine praktische Ausbildung im kooperierenden Krankenhaus, dem Praxisort. Hier entstehen Möglichkeiten personeller Entlastung und frühzeitiger Fachkräftebindung, die unbedingt thematisiert werden müssen. Ich sehe darin großen Chancen.“, resümiert Patricia Meckenstock.

 

Beitragsbild: Katja Hügel