Im sechsten Semester des Studiengangs Pflegepädagogik, B.A., führen die Studierenden im Sinne der hochschuldidaktischen Methode des „Forschenden Lernens“ unter Anleitung ihrer Hochschullehrenden Praxisprojekte durch. Hierbei schlagen kooperierende Pflegeschulen aktuelle Themen der Pflegebildung vor und die Studierenden können auswählen, welche Fragestellungen sie bearbeiten möchten. Pia Stocker, Sebastian Kwasek, Tim Tübbing, Ramona Böttcher, Anne Pollmanns, Lena Kohnke, Janine Erkes und Jacqueline Paramio Escribano haben sich im Rahmen ihres Projektes mit dem Thema „Probleme und Ressourcen von Praxisanleitenden vor dem Hintergrund des neuen Pflegeberufegesetzes “ beschäftigt. Dieses wurde von der LVR Pflegeschule Bedburg-Hau eingereicht.

Die Studierenden untersuchten das Thema mithilfe einer qualitativen Interviewstudie, bei der sie sechs Praxisanleiterinnen und Praxisanleiter in problemzentrierten Interviews befragten. Im Forschungsprojekt wurde so beispielsweise untersucht, wie man die künftig verpflichtenden Fortbildungsstunden bestmöglich gestalten kann – sowohl inhaltlich als auch organisatorisch. Ziel war es, aus dem Projekt einen Leitfaden zur Umsetzung für die Pflegeschule zu entwickeln.

Das Praxisforschungsprojekt war für die Gruppe ein besonders spannender Teil des Studiums und hat sowohl das Arbeiten im Team als auch den Umgang mit Forschungsmethoden vertieft. Den Studierenden gefielen besonders der große Handlungsspielraum und die große Auswahl an Forschungsthemen. „Besonders motivierend ist natürlich, dass mit den Ergebnissen auch weitergearbeitet wird“, sagt Pia Stocker.

In einem weiteren Projekt wurde das Thema Umgang mit Heterogenität im Unterricht, welches von der Pflegebildungseinrichtung max.Q in Hückelhoven eingereicht wurde, bearbeitet. Zudem wurden aus realen Erlebnissen von Auszubildenden Fallgeschichten generiert und zur Umsetzung der Falldidaktik in der Pflegeausbildung geforscht. Dieses Thema wurde von der Pflegeschule des Evangelischen Krankenhauses Mettmann eingereicht. Weiterhin wurden die Erfahrungen zur Durchführung von Unterricht nach der Teilnahme an der pädagogischen Basisqualifizierung bei Quereinsteigern (Lehrende mit einem Fachstudium) an Pflegeschulen ausgewertet, was von der Hochschule selbst eingereicht wurde.

Am 31. Januar 2020 präsentierten die Studierenden die Ergebnisse aller Praxisprojekte unter Anwesenheit der Kooperationspartner in der Fliedner Fachhochschule. Der anschließende Praxisbericht stellt die größte Prüfungsleistung innerhalb des Studiengangs dar und dient als Vorbereitung für die Bachelorarbeit im folgenden Semester.
Die Leitung des jährlich stattfindenden Seminars obliegt Prof. Dr. Bärbel Wesselborg und Dr. Astrid Stephan. Gerne können Pflegeschulen Themen zur Bearbeitung im kommenden Wintersemester 2020/2021 bei Prof. Wesselborg und Dr. Stephan einreichen.