Child-to-Parent Violence

Titel

Child-to-Parent Violence

Bearbeiter/-innen

Olivia Creutz, Lehrbeauftragte, Doktorandin

Prof. Dr. Menno Baumann

Dr. Tijs Bolz, Universität Oldenburg

Kooperationspartner

Dr. Tijs Bolz, Institut für Sonder- und Rehabilitationspädagogik, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

Kurzbeschreibung

Der Fragestellung soll sich mit der Methodik einer kumulativen Herangehensweise genähert werden. Ziel ist es, CPV Schrittweise vom Allgemeinen zum Spezifischen hin zu erschließen und eine Grundlage für weiterführende Forschungen zu bilden. Die kumulative Vorgehensweise begründet sich zudem im Aufbau der Wissensaneignung zum Phänomen im deutschsprachigen Raum. Anders als bei anderen Forschungsvorhaben kann hier auf keine (oder nur eine sehr geringe) Datengrundlage zum Phänomen zurückgegriffen werden. Es gilt, dass Phänomen von Grund auf für Deutschland zu erschließen und sich dabei auf den internationalen Forschungskontext zu stützen.

Zur Realisierung des Forschungsvorhabens sind folgende Schritte der Bearbeitung entsprechend geplant:

Schritt 1:            Ein Systematic Review mit dem Titel „Child-to-Parent Violence – Der Blinde Fleck in der Forschung zur Familiären Gewalt? Ergebnisse eines Systematic Reviews des internationalen Forschungsstandes“. Ziel ist die Darstellung des aktuellen internationalen Forschungsstandes.

Schritt 1 wurde bereits durchgeführt und veröffentlicht (vgl. Creutz, Bolz & Baumann, 2024). Schritt 1 stellt die Grundlage für die anschließenden weiterführenden Schritte dar, wird aber nicht Teil der inkludierten und somit zu bewertenden drei Artikel der Dissertation sein.

Schritt 2:            Eine Qualitative Inhaltsanalyse von 20 pädagogisch-psychologischen Sachverständigengutachten. Dabei steht die Erarbeitung eines Kategoriensystems bezüglich Bindung und Familiendynamik im Vordergrund. Ziel ist die Herausarbeitung von Faktoren und Dynamiken, die zu CPV geführt haben könnten.

Schritt 3:            Eine Elternbefragung zum Thema “erwartbare Verhaltensweisen von Kindern und Jugendlichen und Grenzüberschreitenden Verhalten” auf Grundlage der in Schritt 1 und 2 erarbeiteten Kategoriensystems. Ziel ist es, eine verschärfte Definition von Formen von CPV zu erarbeiten sowie eine klarere Abgrenzung des Phänomens zu erhalten. Ziel ist es auch herauszuarbeiten, wann Eltern und andere Personensorgeberechtigte Verhaltensweisen ihrer Kinder als Grenzüberschreitend oder -verletzend ansehen (würden) und mit welchen u.a. auch Trotzreaktionen und Wutanfällen im Aufwachsen eines Kindes regelhaft zu rechnen ist.

Schritt 4:            Eine quantitative Erfassung des Phänomens CPV in Deutschland. Eine repräsentative Fragebogenerhebung, welche möglichst deutschlandweit eine möglichst große Stichprobe (abhängig auch vom Finanzierungsrahmen nach Antragsstellung) erfasst, mit dem Ziel, darzustellen, wie sich Prävalenzen des Phänomens und der erarbeiteten Subkategorien und Dynamiken in Deutschland zeigen. Das möglichst deutschlandweite Setting soll zudem u.a. gegebenenfalls auch Unterschiede oder Gemeinsamkeiten der einzelnen Bundesländer oder auch ländlichen und städtischen Wohngebieten darstellen.