- Titel
Traumatisierte Kinder und Jugendliche im Drehtüreffekt zwischen den Systemen
- Bearbeiter/-innen
Dipl. Päd. Corinna Butzin
- Laufzeit
September 2019 – dato
- Kurzbeschreibung
Diese Studie soll zur Diskussion über die Arbeitsweise verschiedener Einrichtungen unseres Sozialsystems und den Umgang mit „schwierigen“ und traumatisierten Kindern und Jugendlichen beitragen. Kinder und Jugendliche mit dem Förderschwerpunkt „emotionale und soziale Kompetenz“ werden oft inklusiv beschult oder besuchen spezielle Förderschulen. Ihr abweichendes Verhalten ist jedoch häufig so ausgeprägt, dass eine inklusive Beschulung nicht ausreicht und die Kapazitäten einer Regelschule überfordert werden. Auch Förderschulen stoßen an ihre Grenzen, wenn diese Kinder intensivpädagogische Bedürfnisse haben.
Eine ähnliche Problematik zeigt sich bei der Unterbringung dieser Kinder und Jugendlichen. Oft können sie aus verschiedenen Gründen nicht bei ihren Eltern leben und werden deshalb in Einrichtungen der Jugendhilfe untergebracht. Ihr abweichendes Verhalten führt jedoch dazu, dass auch diese Einrichtungen die Kinder und Jugendlichen nicht lange behalten, woraus häufige Wechsel der Unterbringung entstehen.
Dadurch durchlaufen diese Kinder eine Einrichtung nach der anderen und geraten in den sogenannten Drehtüreffekt. Dabei spielen verschiedene Schulen, Jugendhilfeeinrichtungen, Psychiatrien und ambulante Therapien eine Rolle, die sie nacheinander oder im Wechsel besuchen.
Somit zeigt sich, dass immer wieder Kinder und Jugendliche mit intensivpädagogischen Bedürfnissen in unserem Sozialsystem „durch das Raster fallen“ und an „normalen Einrichtungen“ nicht die Unterstützung bekommen können, die sie benötigen. Aus diesem Grunde werden sie immer wieder durch das Hilfesystem „weitergeschoben“.
Die Fragestellungen dieser Dissertation befassen sich damit, wie Kinder und Jugendliche den Drehtüreffekt erleben und welche Auswirkungen dieser auf ihre Einstellungen und Verhaltensweisen hat. Darüber hinaus wird untersucht, was den Drehtüreffekt auslöst und welche Lösungsansätze sich daraus ableiten lassen, um die dargestellte Problematik zu beheben. Ziel ist es zu ermitteln, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um den Drehtüreffekt zu verhindern. Diese Fragestellungen werden aus der Perspektive der betroffenen Kinder und Jugendlichen betrachtet und die Ansichten durch Interviews erhoben.
- Fachliche Zuordnung
Sonderpädagogik