Malerisches Forschen und Experimentieren in der Kindheitspädagogik Interview mit Kunstpädagoge Marvin Hoffmann

Im Interview erzählt Kunstpädagoge Marvin Hoffmann, was ihn als Lehrbeauftragter an die Fliedner Fachhochschule gebracht hat und was die Lehre im Studiengang Kindheitspädagogik, B.A., so besonders und inspirierend macht.

Wie sind Sie zum Lehrauftrag an der FFH gekommen?
Ich habe vor über einem Jahr eine E.Mail an Prof. Dr. Fabian Hofmann geschrieben und nach dem Bedarf an Lehrbeauftragten gefragt. Er hat mich daraufhin in den Lehrbeauftragen-Pool aufgenommen und sich ein paar Monate später wieder gemeldet, um auf das Angebot zurückzukommen.

In welchem Studiengang lehren Sie?
Ich lehre Grundlagen der ungegenständlichen Malerei und Druckgrafik im Bachelorstudiengang Kindheitspädagogik. Da ich selbst ausgebildeter Pädagoge bin (Kunstpädagogik), ist die Lehre in diesem Studiengang sehr interessant für mich.

Was treibt Sie an, Ihr Wissen weiterzugeben?
Platon sagte „Keinen schöneren Beweis ihres Wissens können die Wissenden geben, als wenn sie andre [sic] wissend zu machen vermögen“. Einfacher gesagt macht es mir einfach Spaß, malerische Fragestellungen experimentell zu erkunden. Wenn ich meine Arbeit im Atelier dann auch noch auf den Unterrichtskontext übertragen kann und die Studierenden begeistert sind, bin ich überglücklich! Meinen eigenen künstlerischen Ansatz, nämlich das malerische Forschen und Experimentieren, will ich den Studierenden näher bringen.

Inwiefern inspiriert es Sie, mit den Studierenden zusammenzuarbeiten?
Das Thema meines Seminars ist die ungegenständliche Malerei. Dabei ist ein wissenschaftlicher Anspruch genauso wichtig, wie eine erkundende und spielerische Experimentierfreude. Diese Gratwanderung macht den Studierenden Spaß und öffnet ihre Horizonte in Richtung ungegenständlicher Kunst, eine künstlerische Stilrichtung, die im Alltagsbewusstsein der meisten Menschen eher keine Rolle spielt. Zu sehen, wie die Studierenden anfangen, kompositorisch zu denken ohne ungegenständliche Malerei direkt zu vergegenständlichen, ist super!

Gibt es eine Situation, die Ihnen besonders im Kopf geblieben ist?
In meiner zweiten Seminarsitzung habe ich die Studierenden in das Abklatschverfahren der Décalcomanie eingeführt. Sie haben sich sichtlich überrascht gezeigt, welche spannenden Strukturen das Verfahren verursachen kann und es sehr begeistert erkundet. Während solcher Experimentierphasen tauchen immer wieder künstlerisch-technische Aspekte auf, die mich auch überraschen. Das regt mich selbst in meiner eigenen künstlerischen Motivation für die spätere Arbeit im Atelier an. Man kann auch als Lehrender noch von Studierenden lernen!

Wir danken Marvin Hoffmann für das Interview und die spannende Lehre für unsere angehenden Kindheitspädagog:innen. Sollten Sie ebenfalls Interesse an einem Lehrauftrag an der Fliedner Fachhochschule haben, freuen wir uns über Ihre Initiativbewerbung im jeweiligen Studiengang.

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