Mit Kind studieren? Katharina Phlipsen ist im Wintersemester 2020/2021 im Teilzeit-Studium der Sozialen Arbeit an der Fliedner Fachhochschule gestartet. Wie sie Studium, Beruf und ihre Elternpflichten unter einen Hut bekommt, erzählt sie uns im Interview.

Warum haben Sie sich für ein Studium mit Kind an der Fliedner Fachhochschule entschieden?

Mit 16 Jahren habe ich zunächst eine Ausbildung im Einzelhandel absolviert und war dort bis zur Geburt meines Kindes in Vollzeit tätig. In der Elternzeit war ich mit meiner Tochter häufig in den Spielgruppen vom SOS-Kinderdorf Düsseldorf und habe dann schließlich selbst die Leitung einiger Gruppen übernommen. Durch meine Tätigkeit in den Spielgruppen konnte ich mein Talent und meine Freude für den sozialen Bereich entdecken.

Ich habe mich dann erkundigt, welche Bildungswege mir offen stehen und wurde bei der Recherche auch intensiv von meinem Arbeitgeber unterstützt. Im SOS-Kinderdorf Düsseldorf war eine Dualstudentin der Fliedner Fachhochschule im Einsatz und hat mir viel aus ihrem Studierendenleben berichtet. Schließlich dachte ich, wenn ich noch einmal neu starte, kann ich auch direkt den höchstmöglichen Abschluss anstreben. Für meine Hochschulzugangsberechtigung fehlte mir nur noch ein zusätzliches Berufsjahr, welches ich als freiwilliges soziales Jahr im Second Hand Laden des SOS-Kinderdorfs absolvieren konnte. So wurde ich auch ohne Abitur zum Studium zugelassen. Das ist natürlich super, dass auch Studieninteressierten ohne Fachabitur oder Abitur die Möglichkeit zu studieren offen steht.

Hatten Sie Zweifel, dass sich das Studieren mit Kind und Ihre Berufstätigkeit nicht mit dem Studium vereinbaren lassen?

Ich habe mir ehrlich gesagt gedacht, mehr als hinschmeißen kann ich ja nicht. Ich wollte einfach den Schritt aus meinem gelernten Beruf wagen und durch mein Umfeld klappt das bisher auch sehr gut. Als meine Tochter am ersten Präsenztag in der Fachhochschule dann direkt krank wurde, war ich schon ein bisschen nervös. Das konnte mein Partner zum Glück abfangen. Das Studieren mit Kind ist natürlich schon einfacher, wenn man ein Netzwerk hat, das einen unterstützt. Montags und freitags sind meine Uni-Tage und da nehme ich mir auch den ganzen Tag Zeit. Meine Tochter ist an diesen Tagen bei einer ihrer Omas. Bei meiner Tätigkeit als Spielgruppenleiterin, die ich dienstags bis donnerstags ausübe, kann ich meine Tochter gut mitnehmen. Im Notfall würde ich auch meine Tochter mal mit in die Fachhochschule bringen und finde es auch super, dass das geht. Aber grundsätzlich möchte ich mich hier ja schon ganz auf mich und mein Studium konzentrieren.

Wie war Ihr Studienstart mit Kind in diesem doch eher ungewöhnlichen Semester?

Für mich als Berufstätige und Studierende mit Kind ist Planbarkeit einfach das Wichtigste. Deshalb bin sehr froh über das feste Vorlesungsverzeichnis, an dem man sich orientieren kann. Auch die aktuelle Online-Lehre ist für mich teilweise recht praktisch, da ich meine Zeit noch freier gestalten kann und Vorlesungen auch nochmal nachholen kann, wenn etwas dazwischen kommt. Allerdings freue ich mich auch wieder sehr auf die Präsenzphasen, die ich durch mein Backup gut genießen kann.

Streben Sie mit dem Studium einen besonderen Berufswunsch an?

Ich war im SOS-Kinderdorf Düsseldorf sehr beeindruckt, mit wie viel Rat und Tat einem dort zur Seite gestanden wird. Gerade auch zu meinem Berufswechsel und meinen zukünftigen Plänen habe ich hier so viele gute Anregungen bekommen. Das würde ich gerne weitergeben.

Ich kann mir gut vorstellen, weiterhin Spielgruppen zu leiten, aber auch beratende Tätigkeiten, z. B. für Kitas, Schulsozialarbeiter/-innen oder ambulante Einrichtungen, reizen mich sehr. Ich freue mich aber auch, innerhalb der nächsten Semester noch viel Neues kennen zu lernen und bin generell sehr offen, was die spätere Berufswahl angeht. Das war mir auch wichtig bei der Auswahl des Studiengangs.

Denken Sie auch über ein Studium mit Kind nach, sind sich aber unsicher ob und wie das Studieren mit Kind funktionieren kann? Vor allem unsere Teilzeit-Studiengänge der Sozialen Arbeit oder der Kindheitspädagogik sowie die berufsbegleitenden Studiengänge wie z. B. Pflegemanagement und Organisationswissen erlauben Ihnen eine Menge Flexibilität beim Studieren mit Kind. Vereinbaren Sie gerne einen Termin, um sich umfassend zu diesem Thema beraten zu lassen.