Gastbeitrag: Marie Toschka 

Am zweiten Septemberwochenende nahmen zwei Studierende und ein Absolvent des Studiengangs Medizinischen Assistenz – Chirurgie am „Think Camp“ in Berlin teil. Unter dem Thema „Neue Berufe in der Gesundheitsversorgung“ hatte die Stiftung Münch eine Gruppe von Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die sich dort im Vorfeld beworben hatte, ausgewählt und in drei Teams aufgeteilt. Die Aufgabe des Nachdenkens, getreu dem Motto des „Think Camps“, bestand darin, im Hinblick auf Digitalisierung und Robotik in der Gesundheitsbranche neue Gesundheitsberufe zu kreieren und deren Möglichkeiten, Realisierung und Schwierigkeiten zu evaluieren.

Das Wochenende bot spannende Vorträge über die Potenziale und Anwendungsbereiche der Digitalisierung der Medizin und gab interessante Einblicke in den aktuellen Stand der Entwicklung. Die über den Tag verteilten und bis in die späten Abendstunden fortgeführten Arbeitsphasen der Gruppen erhielten durch die regelmäßigen Vorträge neuen Input und wurden stets mit anregenden Diskussionen aller Teilnehmer/-innen und Dozierenden abgerundet. Es wurde deutlich, dass dringender Bedarf für neue Berufe besteht, die an Schnittstellen eingesetzt werden können. Es bedarf der Entwicklung von Produkten und der Vermittlung dieser in der Benutzung der Patientinnen und Patienten sowie Ärztinnen und Ärzten in den jeweiligen Umfeldern und Anwendungsschwerpunkten.

In Kleingruppen erarbeiteten die Teilnehmenden drei konkrete Berufsbilder und Konzepte, wie diese Gesundheitsberufe aussehen könnten und wie man sie in das Gesundheitswesen integrieren könnte, wie diese angebunden sein müssen und welche Kompetenzen auch das Curriculum der Fachkräfte notwendigerweise vermitteln muss. Das Ergebnis waren drei neue innovative Berufsbilder: der „Digital Health Practitioner“, die „Fachpflegekraft für Telemedizin“ und die „Ambulante E-Health-Fachkraft“.

Zusammenfassend war das Wochenende in Berlin für die teilnehmenden Studierenden des Studiengangs Medizinische Assistenz – Chirurgie sehr bereichernd, da sie neue vielfältige Kontakte knüpfen konnten, die auch nachhaltig Synergieeffekte versprechen. Die medizinischen Kenntnisse konnten mit spannenden Informationen von Fachexpertinnen und -experten anderer Disziplinen über die Möglichkeiten der digitalen Zukunft ergänzt werden. Das Berufsbild des Physician Assistants konnte in jeder der drei Arbeitsgruppen in Berlin vertreten werden. Die Potenziale der Digitalisierung konnten auch spezifisch für dieses Berufsbild nachempfunden werden. Es wurde deutlich, dass Schnittstellenarbeit ein wichtiger Beitrag in der Gesundheitsversorgung ist und personell unterrepräsentiert ist. Die diesbezügliche Expertise von Physician Assistants konnte auf diese spezifischen Anforderungen in der Gruppenarbeit sinnstiftend angewendet werden. Die drei teilnehmenden Studierenden der Fliedner Fachhochschule Düsseldorf sind der Stiftung Münch sehr dankbar für viele neue Kontakte und Ideen und können sich eine erneute Teilnahme sehr gut vorstellen.