- Titel
Fehlerkulturen in Jugendämtern – das Beispiel „Allgemeiner Sozialer Dienst“
- Bearbeiter/-innen
Prof. Dr. Michael Pawicki, Fliedner Fachhochschule Düsseldorf
- Laufzeit
Oktober 2024 – September 2025
- Kooperationspartner
Prof. Dr. Johannes Emmerich, Fliedner Fachhochschule Düsseldorf
- Kurzbeschreibung
Jugendämter stellen Wohlfahrtsbürokratien dar, die dem Verwaltungs- und Rechtshandeln verpflichtet sind. Sie operieren mittels bürokratisch geregelter Verfahrensweisen und tendieren dazu, Prozesse der Problemwahrnehmung und -bearbeitung zu formalisieren und zu standardisieren, um diese möglichst kalkulierbar und nachvollziehbar zu halten (Beckmann et al., 2018; Biesel, 2011; Effinger, 2023). Dies zeigt sich insbesondere dann, wenn professionelle und organisationale Fehler begangen werden, wie Kinderschutzfälle mit tödlichem Ausgang deutlich machen (Biesel, 2011). Unklar ist allerdings, wie professionelle und organisationale Fehler in Jugendämtern organisationskulturell enkodiert, kommuniziert und verarbeitet werden und welche Wege der Problembearbeitung jenseits von Formalisierung und Standardisierung gegangen werden. Da sich Organisationskulturen bzw. organisationskulturelle Zusammenhänge ohne konkreten Gegenstandsbezug nur bedingt erfassen lassen, wird der Blick in diesem Forschungsprojekt auf den Kinderschutz im ASD und hier auf das Hilfeplanverfahren gemäß § 36 SGB VIII gelegt, das ein zentrales Steuerungsinstrument der Jugendämter im Kinderschutz darstellt (Schwabe, 2019). Der Fokus soll sich hierbei auf problematische Kinderschutzverläufe richten. Gemeint sind hiermit Fallkonstellationen, die längerfristige Hilfen und/oder Kriseninterventionen (bei Kindeswohlgefährdung) einfordern (Rebbe, 2006). Das Ziel des anvisierten Forschungsprojektes ist die Analyse des organisationalen und professionellen Verständnisses und der Bewertung von und des Umgangs mit Fehlern in Jugendämtern unter organisationskulturellen Aspekten im Kinderschutz am Beispiel von problematischen Kinderschutzverläufen im Kontext des Hilfeplanverfahrens gemäß § 36 SGB VIII.
- Mittelgeber/Förderer
Interne Forschungsförderung