Ombudsstellen für Kinder in Kitas (OfKiK)

Titel

Kindern eine Stimme geben!

Pilotprojekt zur Entwicklung von Ombudsstellen für Kinder in Kindertageseinrichtungen zur Aufdeckung von und Intervention bei institutioneller Kindeswohlgefährdung.

Bearbeiter/-innen

Prof. Dr. Sonja Damen, Studiengangsleitung M.A. Kindheitspädagogik

Prof. Martin Menzel, Honorarprofessor

Laufzeit

Oktober 2024 – September 2025

Kooperationspartner

Katholische Kirchengemeinde Sankt Nikolaus Wesel; 

Sandra Gerdes & Maria Heynen

Kurzbeschreibung

Die Projektphasen gliedern sich in drei Phasen:

Phase 1 – Evaluation der Rahmenbedingungen:

In dieser Phase geht es um die Recherche zu Struktur und Methoden von Ombudsstellen mit dem besonderen Fokus auf Kinder als Zielgruppe von Ombudsstellen. Dafür wird erforscht, über welche Themen und Sachverhalte sich Kinder sich beschweren sowie welche Wege sie dafür gehen und wie ebendiese Beschwerden von den Fachkräften gehört werden. Schließlich widmet sich das Projekt auch der Frage, wie auf Beschwerden von Kindern angemessen reagiert werden kann – unter Beachtung des geltenden Fachstandards, den der Kooperationspartner bereits verbindlich implementiert hat.

Es wird eine erste Evaluation von Rahmenbedingungen in der Kita zur Implementierung von Ombudsstellen geben. Außerdem werden fachtheoretische Hintergründe zu rechtlichen (Kinderrechte, Partizipation) und entwicklungspsychologischen (kindliche Kompetenzentwicklung) Grundlagen erarbeitet. Auf dieser Grundlage soll erarbeitet werden, wie Kinder über ihre Rechte wirkungsvoll aufgeklärt werden können, um dieses Wissen im Alltag der Kindertageseinrichtung reflektieren zu können.

Weiterführend wird eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Trägervertreter:innen sowie Mitarbeiter:innen der FFH und der Studierenden zum Transfer der Entwicklungs-/Erarbeitungsschritte aufgebaut.

Phase 2 – Entwicklung methodischer Ansätze:

In der zweiten Phase werden Beobachtungen zur Evaluation der Rahmenbedingungen und der Kinderperspektive unter der Herausforderung des Machtgefüges zwischen Kind und Erwachsenen sowie Scham und Sprachfähigkeit der Kinder im Kontext des Entwicklungsalters durchgeführt. Wo wird dieses Machtgefüge besonders deutlich? Wo werden dadurch kindliche Bedürfnisse übersehen und Kinderrechte missachtet? Und wo hemmt es Kinder in ihren Möglichkeiten der Beteiligung und Beschwerde?

Es werden methodische Ansätze, mit Kindern im Kindergarten zu Aspekten von Grenzen, Grenzverletzungen und schlechten Gefühlen ins Gespräch zu kommen, erarbeitet. Was sind Grenzen? Welche Gefühle gibt es und wie erkenne und benenne ich diese? Wie spüre ich, dass meine persönlichen Grenzen verletzt werden, und wo kann ich das entstehende Gefühl platzieren, damit mir geholfen wird?

Zudem werden Qualitätskriterien zur Implementierung von Ombudsstellen entwickelt. Es werden Rahmenbedingungen und Voraussetzungen sowie Phasen der Implementierung und die Methodik im Umgang mit Kindern formuliert. Zusätzlich zur Arbeitsgruppe, die die Entwicklungs- und Erarbeitungsschritte transferiert, können hier weitere Träger zur Implementierung der Ombudsstellen hinzugezogen werden. Eine zentrale Frage wird hierbei sein, ob extern besetzte Ombudsstellen internen Lösungen überlegen sein können.

Phase 3 – Implementierung und Evaluation von Ombudsstellen:

In dieser Phase finden die Evaluation von aufgebauten Ombudsstellen sowie die Ergebnissicherung des Pilotprojekts statt. Es werden Multiplikator:innen gefunden, die Beratung zur Entwicklung von Ombudsstellen anbieten. Dazu werden ein Beratungskonzept zur Implementierung von Ombudsstellen sowie Qualitätskriterien zur Durchführung von Ombudsstellen und einen Leitfaden „Mit Kindern sprechen – Handlungskompetenz aufbauen“ entwickelt.