Von der Praxis lernen und eigene Forschungsergebnisse auf die Praxis hin denken – das war Ziel einer Exkursion von Studierenden des 6. Semesters mit dem Schwerpunkt ästhetische Bildung. Gemeinsam mit Prof. Dr. Fabian Hofmann besuchten sie Museen in Wiesbaden und Frankfurt.

Die wichtigste Station war dabei das Museum Wiesbaden, das wegen seiner vorbildhaften pädagogischen Arbeit auf dem Programm stand. Astrid Lembcke-Thiel, Leiterin Bildung und Vermittlung, hatte die Studierenden anlässlich eines Vortrags in der FFH eingeladen, nach Wiesbaden zu fahren und sich dort ein Bild von der Museumspädagogik zu machen. Die Studierenden konnten nun die spannende Museumssammlung aus Naturkunde und Kunst erkunden, die Aufbereitung für die Besucher*innen kennenlernen und die Vermittlungsarbeit diskutieren. Astrid Lembcke-Thiel berichtete vor allem über Programme und Projekte mit Kitas, die im Studiengang „Bildung und Erziehung in der Kindheit“ von besonderem Interesse sind. Beeindruckt war die Gruppe vom hohen Maß an Offenheit und Empathie sowie von der Interaktivität in den pädagogischen Angeboten.

Am nächsten Tag stand die Ausstellung „William Kentridge. O Sentimental Machine“ auf dem Programm. Der südafrikanische Künstler, der für seine spielerischen, komplexen und zeitkritischen Animationen berühmt ist, tritt hier in Austausch mit den antiken und mittelalterlichen Skulpturen des Museums. Den Abschluss der Exkursion bildete das „Junge Museum Frankfurt“, das als speziell für Kinder konzipiertes Museum seit 1972 besteht und Maßstäbe in der Museumspädagogik setzt. Auch hier fragten die Studierenden interessiert nach, ließen sich das Vermittlungsprogramm erklären und waren von der Professionalität und dem Anregungspotenzial der eigens eingerichteten pädagogischen Räume beeindruckt.

Die Erfahrungen der Praxis waren vor allem im Lichte des aktuellen Lehrforschungsprojektes „Pädagogische Qualität in der Kunstvermittlung“ interessant. Das Projekt in Kooperation mit der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen und der Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel wird von der Robert Bosch Stiftung gefördert. Die Studierenden konnten bei der Exkursion ihre eigenen Forschungsergebnisse auf die Praxis beziehen und die Eindrücke aus der Praxis mit den Forschungsergebnissen vergleichen. Projektleiter Prof. Dr. Fabian Hofmann: „Mit diesem innovativen Lehrforschungsprojekt, bei dem die Studierenden mit großem Engagement dabei sind, gehen wir neue Wege der Theorie-Praxis-Verzahnung. Durch methodisch geleitete Reflexion wollen wir Wissenschaft und pädagogische Praxis verbinden und so das Fach entscheidend voranbringen.“