Theater für junges Publikum
Zeitgenössische Theaterpraxis und ästhetische Bildung

Profil

Das tjg. theater junge generation ist eines der größten und ältesten städtischen Kinder-und Jugendtheater Deutschlands. Die drei Sparten Schauspiel, Puppentheater und Theaterakademie bieten ihren jährlich rund 80.000 ZuschauerInnen Märchen, Klassiker, Zeitgenössisches sowie Theater für die Allerjüngsten ab zwei Jahren bis hin zu Puppentheater für Erwachsene.

Die Theaterakademie ist neben Schauspiel und Puppentheater die dritte Sparte des tjg. theater junge generation und versteht sich als Forschungsraum für zeitgenössische Kunstvermittlung und -produktion. Ästhetische Forschung, Ermöglichung gesellschaftlicher Teilhabe und Diversität sind dabei zentrale Ankerpunkte im Selbstverständnis der Akademie. Unter dieser Schwerpunktsetzung entwickeln die Theaterpädagog:innen in jeder Spielzeit eigene Inszenierungen mit Jugendlichen, sowie künstlerische Vermittlungsformate rund um die Produktionen im Schau- und Puppenspiel für ein Zielpublikum im Alter zwischen 2-18 Jahren. Neben der Erarbeitung von theaterpädagogischen Materialien, der Durchführung von Vor- und Nachbereitungs-workshops und der Zusammenarbeit mit Proben- und Premierengruppen, gehört die Entwicklung und Durchführung partizipativer Begleitprojekte zum aktuellen Spielplan zu den zentralen Aufgaben der Theaterakademie. Diese Projekte entstehen in enger Zusammenarbeit mit Kitas, Schulen, Hochschulen und anderen städtischen Kooperationspartner:innen. Die Rückbindung und Kommunikation der Projekte in alle Abteilungen des Hauses gehört ebenfalls zu den Aufgaben der Theaterpädagog:innen.

Junge Kinder sind gewohnt zu beobachten, sie nehmen die Menschen und ihr Umfeld ganz genau wahr und versuchen diese Welt zu deuten – genau das machen sie auch im Theater für die Allerjüngsten. Dort erwarten sie theatrale, performative Experimente und Installatives, ein poetischer und fragmentarischer Umgang mit Klang, Musik, Lautlichkeit, Materialität, Licht und Raum. Meist sind es wenige Performer:innen, ein:er oder zwei, die sehr direkt und konkret Materialität erforschen, jenseits einer linearen Geschichte. Materialien, die das junge Publikum selbst kennt und erforscht, wie Sand, Wasser, Holzspäne oder Steine. Oft schließt sich am Ende der Aufführung eine Spielsituation an, in der die jungen Zuschauer:innen selbst die Spielfläche betreten und ihre eigenen Erfahrungen mit dem Material machen. Es sind offene Dramaturgien, irgendwo fängt was an und irgendwo endet es, was dazwischen geschieht, folgt keinem logischen Aufbau, es steuert auf keinen Klimax zu, aber Momente der Spannung und der Ruhe können sich abwechseln, Zeit kann sich dehnen und gerafft werden, verschiedene Tempi und Lautstärken wechseln sich ab.

Es geht demnach weniger darum, eine kohärente Geschichte zu erzählen, sondern eher darum, eine konkrete Situation zu schaffen, die alle gemeinsam – also auch die Performer:innen auf der Bühne – erleben können. Es muss darum gehen, verschiedene Sinne anzusprechen, andere Dramaturgien auszuprobieren, andere Räume einzurichten und aufzubauen. Hier kann mitunter auch gekrabbelt werden – oder alle liegen gemeinsam auf dem Boden und schauen an die Decke. Oft arbeiten die Formate mit außergewöhnlichen Atmosphären, komischen (im doppelten Sinn) Vorgängen oder spielerischen Momenten. Es geht um Interaktionen mit- und untereinander, um Rhythmus, Unterbrechung, Pausen und um Wiederholungen mit kleinen Veränderungen. Die Welt, die so auf der Bühne geschaffen wird, bleibt also stets veränderbar. Damit besitzt diese Theaterform eine Nähe zum Performativen – das performative Spiel, das immer zuerst auf die konkrete Situation selbst verweist, die unmittelbare Präsenz, die offene und ausgestellte Spielweise – kleinste Vorgänge werden hier zur eigenen Szene. Es geht (für Publikum und Spieler:innen gleichermaßen) um die Erkundung von Material (im weitesten Sinn) – darum, was damit getan werden kann, welche Klänge in ihm versteckt liegen, um Metamorphosen, assoziative Freiräume, Schleifen und Umwege. Alles bleibt in Bewegung, die Aufführung ist dabei immer etwas fragil und sowieso: vergänglich. Und so wird die gesteigerte Wahrnehmung zum eigentlichen Erlebnis – nicht nur für die Allerjüngsten.

Inhalte

  • Grundlagen der Theaterpädagogik, insbesondere für junges Publikum
  • Begleitung einer neuen Stückentwicklung für Junges Publikum (Sonnenaufgang 6+, Regie: Daniella Strasfogel) am tjg. theater junge generation Dresden
  • Einblick in die Zusammenarbeit vom Theater mit Kita und Grundschule
  • Fachaustausch mit Kolleg:innen aus der Dramaturgie und Theaterpädagogik

 

Im Anschluss an die Weiterbildung können ergänzende Weiterbildungsmodule u.a. in den Bereichen Kunstvermittlung, Filmbildung und Theaterpädagogik belegt werden. Alle Module zusammen können Sie als Masterstudiengang Kultur-Bildung-Teilhabe. Kunst & Pädagogik in der frühen Kindheit, M.A., abschließen. Alternativ ist ein Weiterstudieren in unseren Studiengängen Kindheitspädagogik, B.A., oder Soziale Arbeit, B.A., möglich.

Dozierendenteam

 

Thilo Grawe
kommissarischer Leiter der Theaterakademie und Dramaturg für Partizipationsprozesse am tjg sowie Kolleg:innen aus Dramaturgie und Theaterpädagogik

Weitere Infos
zur Weiterbildung

Diese Weiterbildung findet voraussichtlich erneut in 2024 statt. Bei Interesse können Sie sich bereits per E-Mail an weiterbildungsmanagement@fliedner-fachhochschule.de wenden, Sie werden nach abgeschlossener Planung umgehend informiert.

Adressat:innen

  • Pädagogische Fachkräfte im Bereich Kita und Offener Ganztag
  • Kulturwissenschaftler:innen
  • Künstler:innen
  • Kulturpädagogen:innen
  • Kino-macher:innen
  • und alle, die sich für dieses Feld qualifizieren möchten.

Beratung, Anmeldung
& Fragen

Für allgemeine Fragen zur Anmeldung und Zulassung wenden Sie sich an:

Patrizia Stausberg

Sachbearbeitung Weiterbildung

0211 409 3340

Raum 2.11 (Feierabendhaus III)

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Diese Weiterbildung findet voraussichtlich erneut in 2024 statt. Bei Interesse können Sie sich bereits per E-Mail an weiterbildungsmanagement@fliedner-fachhochschule.de wenden, Sie werden nach abgeschlossener Planung umgehend informiert.

Es gelten die AGB der Weiterbildung.

Für eine fachliche Beratung wenden Sie sich an:

Prof. Dr. Fabian Hofmann

Studiengangsleitung Kultur - Bildung - Teilhabe. Kunst & Pädagogik in der frühen Kindheit, M.A.

Lehrgebiet: Ästhetische Bildung und Erziehung in der Kindheit

0211 409 3247

Raum 1.22 (Feierabendhaus III)

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