Lisa Kämmerling, 32, ist Absolventin des berufsbegleitenden Masterstudiengangs Berufspädagogik Pflege und Gesundheit, M.A., an der Fliedner Fachhochschule Düsseldorf. Die Besonderheit: Sie hat in Variante II des Masterstudiengangs studiert, das heißt ohne Pädagogik-Anteile im Bachelor. Auch so gibt es an der Fliedner Fachhochschule die Möglichkeit zum Studieneinstieg in den Master Berufspädagogik Pflege und Gesundheit: Im ersten Studiensemester werden dann verstärkt bildungswissenschaftliche Grundlagen vermittelt, die im weiteren Studienverlauf vertieft und erweitert werden. Pflegewissenschaftliche und gesundheitswissenschaftliche Kompetenzen werden aus dem Bachelorstudium vorausgesetzt und in geringerem Umfang vertieft und erweitert.

Im Interview berichtet Lisa Kämmerling, wie sie das Studium an der Fliedner Fachhochschule erlebt hat und wie ihre zukünftigen Pläne als Masterabsolventin aussehen.

Wie kamen Sie nach dem Bachelorabschluss auf die Idee, einen pädagogischen Master anzuschließen?

Rückblickend weise ich einige pädagogische Berührungspunkte in meinem Lebenslauf auf. Es fing damit an, dass ich bereits vor Beendigung meines Abiturs ehrenamtlich in einer großen Hilfsorganisation tätig war und dort Erste-Hilfe-Kurse für Erwachsene und Kinder für alle Personengruppen veranstaltete. Zu diesem Zeitpunkt wurde mir bewusst, dass ich im Laufe meiner beruflichen Karriere, welche ich seit langer Zeit im medizinisch-pflegerischen Bereich gesehen hatte, Spaß am Unterrichten fand. Nach dem Abitur absolvierte ich zunächst die staatlich anerkannte Ausbildung zur Rettungsassistentin und im Anschluss wurde ich Gesundheits- und Krankenpflegerin. Während dieser Ausbildung ergab sich erstmalig die Möglichkeit eines dualen Bachelorstudiums in der Pflege, welches zwar parallel zur Ausbildung sehr viel Disziplin abverlangte, jedoch einen ordentlichen Zeitvorsprung bot, sodass ich mich schlussendlich hierfür entschied und dieses Studium ab dem zweiten Ausbildungsjahr begann. Nach erfolgreichem Examen in der Pflege trat ich meine Wunschstelle auf einer operativen Intensivstation meines Lehrkrankenhauses an und absolvierte dort ebenfalls die Weiterbildung zur Fachgesundheits- und Krankenpflegerin für Anästhesie und Intensivpflege, auf welche später die Weiterbildung zur Praxisanleiterin folgte. Da mich die Arbeit auf der Intensivstation immer sehr erfüllte, verblieb ich dort mehrere Jahre. Da ich jedoch auch in der Lehre aktiv tätig sein wollte, begann ich eine neue Dozententätigkeit in einer Rettungsdienstschule mit professionellem Simulationszentrum, in welcher ich meine präklinische mit meiner klinischen Erfahrung optimal verbinden konnte. Zu Beginn des Masterstudiums entschied ich mich jedoch für die Anstellung in einer Pflegeschule, welche ich bis heute ausübe. Während der gesamten Zeit blieb ich zusätzlich meiner Nebentätigkeit im Rettungsdienst treu und richtete zusätzlich regelmäßige Fortbildungen in diesem Bereich aus.

Wie sind Sie auf den Masterstudiengang an der FFH aufmerksam geworden?

Auf der Suche nach einer für mich und meine persönlichen Bedürfnisse geeigneten Hochschule mit dem Angebot eines pädagogischen Masterstudienganges habe ich die Suchmaschine „Google“ nach passenden Studiengängen akribisch durchforscht. Dabei bin ich nicht nur aufgrund der Nähe zu meinem Wohnort auf die Homepage der FFH aufmerksam geworden, sondern vor allem aufgrund der Tatsache, dass jederzeit Vorstellungsgespräche durchgeführt werden und man direkt einen Studienvertrag erhält. In meinem Fall erfolgte dieses Prozedere im Januar vor Beginn des Wintersemesters 2019/2020, sodass ich die absolute Sicherheit eines Studienplatzes besaß und mein weiteres persönliches, wie auch berufliches Leben danach ausrichten konnte. Bei den meisten anderen Hochschulen im Rahmen meiner Recherche ist eine Bewerbung ausschließlich zum entsprechenden Semesterbeginn möglich, was mir persönlich jedoch zu kurzfristig gewesen wäre, da auch die Anstellung in einer Pflegeschule oftmals von einem Studienplatz im pädagogischen Bereich abhängt.

Welchen Bachelorabschluss haben Sie vorher absolviert?

Ich habe im Rahmen eines Modellstudienganges der Katholischen Hochschule NRW einen Abschluss mit dem Titel „Bachelor of Science Pflege“ erlangt und konnte somit bei der Bewerbung an der FFH außerhalb meiner Weiterbildung zur Praxisanleiterin für Notfallsanitäter:innen und in der Pflege zusätzlich zwei pädagogische Studien-Module nachweisen.

Wie stellen Sie sich Ihre berufliche Karriere vor?

Die Frage nach meiner beruflichen Karriere ist für mich sehr interessant. Prinzipiell plane ich meine Zukunft sehr gerne, aber im Laufe der Jahre habe ich gelernt, dass sich manchmal einfach ungeplante Möglichkeiten ergeben, mit denen man nie gerechnet hätte. Aus diesem Grund würde ich diese Frage erst einmal so stehen lassen. Ich bin aktuell mit meiner Anstellung an der Pflegeschule sehr zufrieden, möchte mir jedoch auch bis zum Ende meines beruflichen Lebens alle Möglichkeiten offenhalten, was mit dem Mastertitel und meinen anderen beruflichen Qualifikationen kein Problem darstellen sollte. Eine sehr hohe Priorität stellt für mich an dieser Stelle auf jeden Fall eine ausgeprägte Work-Life-Balance dar, in welcher ich sowohl meinem Beruf als auch meiner Familie adäquat gerecht werden kann.

Wie empfinden Sie die gesetzten Schwerpunkte in der Variante II des Masterstudiengangs? Fällt Ihnen der Einstieg in die pädagogischen Themen leicht?

Die Möglichkeit der Variante II, also einem Semester mit pädagogischer Schwerpunktsetzung für alle Bachelorabsolvent:innen mit bis dato wenig theoretischen pädagogischen Berührungspunkten, habe ich als große Chance gesehen. Somit musste ich mich nicht ausschließlich in Eigenrecherche mit den diversen Grundlagen auseinandersetzen, sondern in einer kleinen Gruppe Student:innen mit ähnlicher Studienlaufbahn. Mir persönlich hat die Auswahl der pädagogischen Themen in der Studienvariante II einen sanften Einstieg in die pädagogischen Grundlagen des Masterstudiums ermöglicht und daher kann ich dieses Konzept absolut weiterempfehlen.

Wie zufrieden sind Sie rückblickend mit Ihrer Studienwahl?

Glücklicherweise habe ich mein Masterstudium an der FFH mittlerweile erfolgreich beendet und bin immer noch sehr zufrieden mit der Studienwahl. Positiv überzeugt haben mich die Möglichkeit der Studienvariante II als Einstieg, aber auch die jederzeit mögliche Kontaktaufnahme zu verantwortlichen Professor:innen dieses Masterstudienganges. Ich habe mich stets sehr wertgeschätzt gefühlt. Darüber hinaus wurden die Studienwochen der einzelnen Semester sehr frühzeitig veröffentlicht, sodass eine private und berufliche Planung im Voraus sehr gut möglich war. Überdies überzeugte mich das Pandemie-Management in Zeiten von COVID-19, in welchen das Hochschulmanagement einen weiterhin reibungslosen Ablauf des Studiums in der Regelzeit mittels erstmaliger, erfolgreicher Online-Lehre sicherstellte.

Wie lässt sich das Studium mit Privatleben (Familie) vereinbaren?

Ich persönlich bin der Meinung, dass sich ein Studium oftmals schwer mit dem eigenen Privatleben oder einer Familie vereinbaren lässt, egal an welcher Hochschule oder Universität. Allerdings habe ich es als sehr erleichternd empfunden, dass das Masterstudium Berufspädagogik Pflege und Gesundheit wochenweise stattfand und von Beginn des Studiums an bis zum letzten Semester bereits geplant war. Dennoch sind alle Abgabefristen bindend und können nicht individuell je nach Lebenssituation variiert werden (ohne das Studium zu verlängern).

Waren Sie bereits während des Masterstudiums an einer Pflegeschule tätig?

Ich habe parallel zum Beginn meines Masterstudiums im Oktober 2019 eine Teilzeitstelle im Umfang von 75 Prozent an einer Pflegeschule begonnen. Das Masterstudium wurde als Voraussetzung für eine dauerhafte Anstellung kommuniziert. Dieses Vorgehen erwies sich für mich einerseits aufgrund der für das Studium in gewisser Weise notwendigen Lehrerfahrungen und der Berührung mit den Berufsgesetzen sowie andererseits aufgrund der Vereinbarkeit von Beruf und Studium als sehr sinnvoll, da dies im Rahmen einer Stelle in der Pflege im Drei-Schicht-System für mich persönlich nicht so adäquat zu meistern gewesen wäre. So konnte ich mein neu Erlerntes Wissen nach jeder Studienwoche zusätzlich immer im Anschluss in die Berufspraxis einbringen, was sich aufgrund der gesetzlichen Novellierung im Rahmen der generalistischen Pflegeausbildung teilweise auch für meine Kolleg:innen als Vorteil erwies. Da ich jedoch zum aktuellen Zeitpunkt nicht lediglich rein theoretisch arbeiten, sondern weiterhin als Ausgleich praktisch an den Patient:innen tätig bleiben möchte, bin ich bis heute zusätzlich meinem Nebenjob im Rettungsdienst treu geblieben.

An der Fliedner Fachhochschule können Sie auch ohne pädagogischen Bachelorabschluss in den Masterstudiengang Berufspädagogik Pflege und Gesundheit einmünden. Vereinbaren Sie gerne einen Termin, um sich auch vor Studienbeginn umfassend zu diesem Thema beraten zu lassen.