Die Fliedner Fachhochschule Düsseldorf und die Fliedner-Kulturstiftung laden am 20. Oktober 2022 herzlich zur Tagung zum Thema „Pflege im Nationalsozialismus – eine Profession unter Druck?“ ein.
Pflege im Nationalsozialismus
– Eine Profession unter Druck?
Tagungsthema
Im Fokus der diesjährigen Tagung steht die Frage, wie die Pflege in der Zeit des Nationalsozialismus auf die neuen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen reagierte, denn mit dem Jahr 1933 veränderten sich die Grundlagen für die Krankenpflege in Deutschland fundamental. Die Politik der Gleichschaltung und die nationalsozialistische Rassenideologie stellten die gewachsenen Strukturen der Pflege mit der großen Bedeutung der konfessionellen Träger organisatorisch und inhaltlich prinzipiell in Frage. Auch wenn sie sich um ein gewisses Maß an Selbstständigkeit bemühten und – gerade in der Zeit des Zweiten Weltkriegs – für den Staat eine unverzichtbare Größe darstellten, war die Zeit von einer großen Bereitschaft zur Anpassung geprägt.
Daneben entstanden mit den „Braunen Schwestern“ neue, mit der Ideologie der Nationalsozialisten konforme Pflegeorganisationen, die Aufgaben, wie die Pflege in Konzentrationslagern, übernahmen. Auch die Auswirkungen der NS-Ideologie auf die Kinderkrankenpflege und das Hebammenwesen werden in der Tagung thematisiert.
Mit einer ethischen Perspektive auf die Entwicklungen in der Vergangenheit und deren Relevanz für die Pflegeberufe wagt die Tagung abschließend eine Diskussion mit Bezügen zur Gegenwart.
Programm
bis 10:30 Uhr | Anreise der Teilnehmer:innen – Get together! |
10:30 – 10:40 Uhr | Begrüßung Prof. Dr. Andrea Thiekötter (Fliedner Fachhochschule) & Dr. Norbert Friedrich (Fliedner-Kulturstiftung) |
10:40 – 11:10 Uhr | Einführung in die Krankenpflege in der NS-Zeit Prof. Dr. em. Eva-Maria Ulmer (Frankfurt/M.) |
11:10 – 11:40 Uhr | Zwangssterilisation und Eugenik in diakonischen Einrichtungen im Rheinland Dr. Uwe Kaminsky (Berlin) |
11:40 – 12:10 Uhr | „Kindereuthanasie“ in der NS-Zeit am Beispiel Norddeutschlands Katharina Genz (Hamburg) |
12:10 – 13:00 Uhr | Mittagspause – Imbiss |
13:00 – 13:30 Uhr | Pflege in Konzentrationslagern Dr. Petra Betzien (Düsseldorf) |
13:30 – 14:00 Uhr | Schwangerenfürsorge der Hebammen im NS Sophia König (Leipzig) |
14:00 – 14:30 Uhr | Kaffeepause |
14:30 – 15:15 Uhr | World-Café – im Gespräch mit den Referent:innen Gruppe 1: Kinderkrankenpflege Katharina Genz & Dr. Uwe Kaminsky Gruppe 2: Hebammen Sophia König Gruppe 3: Krankenpflege Prof. Dr. em. Eva-Maria Ulmer & Dr. Petra Betzien |
15:15 – 15:35 Uhr | „Dieser unsichtbar auf der Nürnberger Anklagebank sitzende Geist…“ – Selbstentfremdung von Medizin und Pflege im NS, und was daraus zu lernen wäre. Prof. Dr. Christine Globig (Düsseldorf) |
15:35 – 16:00 Uhr | Abschlussdiskussion Moderation: Annette Debusmann KWD |
16:00 – 16:15 Uhr | Abschiedsworte Prof. Dr. Andrea Thiekötter & Dr. Norbert Friedrich |
Optional im Anschluss:
Führung durch das Pflegemuseum der Fliedner-Kulturstiftung
Dr. Annett Büttner
Veranstaltungsort
Die Veranstaltung findet in der Mutterhauskirche (Zeppenheimer Weg 16) statt.
Mutterhauskirche
Zeppenheimer Weg 16
40489 Düsseldorf
Partner
Die Tagung wird gemeinsam mit der Fliedner Kulturstiftung durchgeführt.
Sponsor ist die Haubrich Stiftung
Kosten
Der Tagungsbeitrag, der eine kleinen Imbiss enthält, beläuft sich auf 30 Euro (für Studierende 10 Euro).
>Kontakt
Fliedner-Kulturstiftung Kaiserswerth
Zeppenheimer Weg 20
40489 Düsseldorf
Tel. 0211 56673 780
info@fliedner-kulturstiftung.de
Anmeldung
Um sich anzumelden, senden Sie bitte bis zum 18.10.2022 eine E-Mail an:
info@fliedner-kulturstiftung.de