Im Dezember wurde eine Analyse zum aktuellen Stand und den zukünftigen Perspektiven der Studiengänge zur Versorgungsforschung in der Zeitschrift „Das Gesundheitswesen“ im Thieme Verlag publiziert. Die Publikation ist aus der Zusammenarbeit vieler Kolleginnen und Kollegen aus der Gruppe der Hochschullehrer im Deutschen Netzwerk für Versorgungsforschung (DNVF) hervorgegangen.

Studiengangsleiterin im Studiengang Versorgungsforschung und Management im Gesundheitswesen, Prof. Dr. Silke Kuske, ist Erstautorin und engagiert sich im Deutschen Netzwerk für Versorgungsforschung. Was sie bewogen hat, an der Publikation mitzuarbeiten und was den Studiengang an der Fliedner Fachhochschule so besonders macht, berichtet sie im Kurzinterview.

Frau Prof. Dr. Kuske, was war der Anlass für diese Publikation?

Die Versorgungsforschung hat zum Ziel die Versorgung im Gesundheitswesen zu untersuchen und zu verbessern. Hierbei ist die Wirksamkeit von Maßnahmen im Versorgungsalltag zentral. Noch vor wenigen Jahren gab es nur eine geringe Anzahl von Studiengängen der Versorgungsforschung. Mittlerweile sind erfreulicherweise einige Studiengänge hinzugekommen, sodass im Sinne eines ersten Schritts der Qualitätssicherung eine Analyse der Studiengänge das Ziel der Publikation war.

Als aktives Mitglied im DNVF seit 2012 und seit 2017 als Mitglied der Gruppe der Hochschullehrer im DNVF war mir die Analyse ein besonderes Anliegen. Mit Entwicklung des neuen berufsbegleitenden Studiengangs der Versorgungsforschung an der Fliedner Fachhochschule Versorgungsforschung und Management im Gesundheitswesen, M.Sc. habe ich mich intensiv mit Studiengangsentwicklung auseinandergesetzt und mich in diesem Zuge für die Analyse der bisher akkreditierten Studiengänge eingesetzt.

Was war die wesentliche Erkenntnis aus der Analyse?

Die Analyse der akkreditierten Studiengänge der Versorgungsforschung zeigte, dass diese in den wesentlichen Merkmalen und lehr-lerninhaltlich homogen waren. Dies kann für ein gemeinsames Verständnis von Versorgungsforschung in der Lehre sprechen. Zudem wurden ebenso die unterschiedlichen Schwerpunkte der Studiengänge deutlich, für die sich die Studierenden entscheiden können. Der berufsbegleitende Masterstudiengang an der Fliedner Fachhochschule zeichnet sich bspw. durch die Verknüpfung von Versorgungsforschung und (Projekt-)Management mit dem Fokus auf die Qualität der Versorgung, Patientensicherheit und Implementierung im Gesundheitswesen aus.

Im weiteren Verlauf können die Erkenntnisse der Publikation als Grundlage für die Entwicklung eines Kerncurriculums aller Studiengänge im Bereich Versorgungsforschung dienen.

Welchen Interessierten würden Sie den Studiengang an der Fliedner Fachhochschule empfehlen? Was sind die Karrieremöglichkeiten?

Meine Kolleginnen, Kollegen und ich besprechen mit den Studierenden bei der Erstberatung und im Laufe des Studiums intensiv, was sie für die persönliche Karriereentwicklung benötigen und wie sie den Studiengang dazu nutzen können.

Grundsätzlich kann dieser Studiengang, je nach Wahl des Schwerpunktes, den Weg in die Forschung und das (Projekt-)Management ebnen. Hierbei erlaubt der Fokus aus der Qualität der Versorgung, Patientensicherheit und Implementierung Karrierewege an Forschungsinstituten mit gesundheitswissenschaftlichem Schwerpunkt wie auch an nicht wissenschaftlichen Einrichtungen des Gesundheitswesens. Ebenso sind wirtschaftliche Unternehmen oder Einrichtungen der Gesundheits- und Sozialpolitik denkbar (Landes- und Bundesministerien). Die Studierenden würden später als Leitende im Qualitäts- und/ oder Risikomanagement, Wissenschaftliche Mitarbeiter, Projektleitung oder als Berater/-innen und/oder Referent/-innen tätig werden können.

Hier finden Sie die Publikation.

Kuske S, Holmberg C, Wensing M, Reuschenbach B, Büscher A, Neugebauer E, Pfaff H, Karbach U, Balzer K, Köpke S, Ernstmann N (2020). Studiengänge zur Versorgungsforschung in Deutschland: aktueller Stand und zukünftige Perspektiven. Das Gesundheitswesen.