Ambulante Soziotherapie für Menschen mit schweren psychischen Beeinträchtigungen

Titel

Ambulante Soziotherapie für Menschen mit schweren psychischen Beeinträchtigungen – Eine multiperspektivische Studie der Fliedner Fachhochschule und Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen

Bearbeiter/-innen

Gesamtkoordination und Leitung der Teilprojekte (1) und (3): Prof. Dr. Yvonne Kahl (Fliedner Fachhochschule Düsseldorf)

Leitung der Teilprojekte (2) und (5): Prof. Dr. Johannes Jungbauer (katho Aachen)

Leitung des Teilprojektes (1): Prof. Dr. Mathias Berg (katho Aachen)

Laufzeit

01.08.2023 – 31.10.2024

Kooperationspartner

Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen

Fachausschuss Gemeindepsychiatrie der LAG FW

Kurzbeschreibung

Menschen mit schweren psychischen Beeinträchtigungen haben oftmals keinen oder sehr bedingten Zugang zu Ressourcen, die es ihnen ermöglichen, Behandlungs- und Hilfeangebote selbstständig in Anspruch zu nehmen. Vor diesem Hintergrund wurde in Deutschland 2002 der Rechtsanspruch auf ambulante Soziotherapie eingeführt. Soziotherapie verfolgt den Zweck, schwer psychisch beeinträchtigte Menschen dabei zu unterstützen, möglichst selbstbestimmt und eigenständig zu leben sowie Krankenhausaufenthalte zu vermeiden. Die Leistung hat sich seit 2002 jedoch nur sehr gering in der Versorgungslandschaft etabliert. Festzustellen ist zudem, dass es kaum Fach- und Forschungsliteratur zur ambulanten Soziotherapie nach §37a SGB V gibt.

Vor diesem Hintergrund ist es das übergeordnete Ziel der multiperspektivischen Studie  AmSoPsy vorhandenes Praxiswissen sowie Erfahrungen im Hinblick auf ambulante Soziotherapie für psychisch beeinträchtigte Menschen nach §37a SGB V zu erfassen.

Die Studie möchte den Ursachen für die bislang unzureichende Etablierung der Soziotherapie nachgehen sowie daraus folgernd Perspektiven für den künftigen Umgang mit der Leistung ableiten.

Übergeordnete Kernfragen des Forschungsprojektes sind:

  • Welche Erfahrungen machen die Befragten mit der Praxis der Soziotherapie?
  • Wie erleben die Gruppen strukturelle Rahmenbedingungen und Organisation der Leistung?
  • Welche Vorstellungen und Wünsche formulieren die Befragten hinsichtlich einer ganzheitlichen Versorgung psychisch beeinträchtigter Menschen?
  • Welche Voraussetzungen formulieren die Befragten hinsichtlich einer erfolgreichen Umsetzung von Soziotherapie?

Im Projekt AmSoPsy werden qualitative problemzentrierte Interviews in vier Teilprojekten und mit ausgewählten Personen aus folgenden Befragungsgruppen geführt:

  • Leistungsempfänger:innen/Patient:innen
  • Leistungserbringende/Soziotherapeut:innen
  • Fachexpert:innen, z.B. des Dachverbands Gemeindepsychiatrie, des Berufsverbandes Soziotherapie
  • Ärzt:innen & Psychotherapeut:innen mit Anerkennung zur Verordnung von Soziotherapie

Je nach Befragungsgruppe werden die Ergebnisse mittels Grounded Theory oder qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet.

In einer ergänzenden quantitativen Online-Befragung (5) werden die qualitativen Ergebnisse um NRW-weite Erfahrungen von Leitungskräften in Organisationen ergänzt, die als Erbringer soziotherapeutischer Leistungen zugelassen sind.

Fachliche Zuordnung

Cluster III

Projektkoordination

Gesamtkoordination und Leitung der Teilprojekte (1) und (3): Prof. Dr. Yvonne Kahl (Fliedner Fachhochschule Düsseldorf)

Leitung der Teilprojekte (2) und (5): Prof. Dr. Johannes Jungbauer (katho Aachen)

Leitung des Teilprojektes (1): Prof. Dr. Mathias Berg (katho Aachen)