An der Fliedner Fachhochschule Düsseldorf wurde in Kooperation mit der Hochschule Koblenz eine umfassende Studie zur psychischen Gesundheit von sozialen Berufen durchgeführt. Prof. Dr. Bärbel Wesselborg, Studiengangsleiterin im Studiengang Berufspädagogik Pflege und Gesundheit, und Prof. Dr. Jürgen Bauknecht, ehemaliger Professor im Studiengang Soziale Arbeit, haben die Ergebnisse in einem Artikel publiziert.

In der Studie wurde anhand eines etablierten Index die psychische Gesundheit über drei Messzeitpunkte (2006, 2012 und 2018) in sechs Berufsgruppen analysiert. Einbezogen wurden die Berufsbereiche Pflege, frühkindliche Bildung, Schule, Soziale Arbeit und Polizei. Verglichen wurden die Ergebnisse mit sonstigen Beschäftigten und unter Differenzierung des Geschlechts. Genutzt wurden Daten der vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) und der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) durchgeführten „BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragungen – Arbeit und Beruf im Wandel, Erwerb und Verwertung beruflicher Qualifikationen“ mit einer jeweiligen Stichprobengröße von ca. 20.000 Erwerbstätigen. Es zeigte sich, dass die Beanspruchungssituation bei Beschäftigten in den sozialen Berufen in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat. Die deutliche steigende psychische Erschöpfung in den „systemrelevanten“ sozialen Berufen erfordert dringende Maßnahmen auf unterschiedlichen Ebenen zum Erhalt der Gesundheit der Beschäftigten. Die strukturellen Defizite und die Arbeitsbedingungen müssen politisch aufgegriffen werden, um die Attraktivität der Berufe zu steigern und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Der Artikel kann aktuell noch kostenlos heruntergeladen werden: Psychische Erschöpfung in sozialen Interaktionsberufen von 2006 bis 2018 | SpringerLink

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